- 15. Feb.
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Pferde kommunizieren sehr wenig über ihre Stimme. Umso ausdrucksstärker ist ihre Mimik, ihre Körperhaltung und ihre Positionierung im Raum. JEDER Unart, wie bocken, steigen, beissen, drängeln, sich los reissen etc. gehen feine körperliche Zeichen voraus. IMMER.
Es ist an uns Reitern, unsere Wahrnehmung zu schulen, damit es zu keinen Unfällen oder gefährlichen Situationen kommt.
Werden diese Zeichen wiederholt übersehen, oder schlichtweg ignoriert, gibt es normalerweise zwei übliche Wege, die ein Pferd einschlagen kann. Ein eher gutmütiges, ruhiges Pferdverliert mit jedem Mal, da seine Zeichen nicht erkannt oder nicht verstanden werden, mehr an Ausdruck, an Lebensfreude und an Sensibilität. Ein solches Pferd stumpft regelrecht ab. Nicht, dass das immer etwas schlechtes wäre. Ein Pferd in einer Reitschule, welches wechselnde Reiter tragen muss, ein Pferd, welches regelmässig an Turniere fährt oder schlichtweg ein Pferd, das sich in dichtem Siedlungsgebiet bewegt, BRAUCHT sogar einen gewissen Grad an Abgestumpftheit. In die zweite Kategorie an möglichen Verhaltensweisen fallen eher selbstbewusste Pferde oder hoch im Blut stehende, sprich temperamentvolle Pferde. Diese Pferde akzeptieren das 'überhört' werden nicht, und ihre Sprache wird immer deutlicher, und ihr Verhalten extremer.Dies kann zu den genannten Unarten führen. Auch gesteigerte Schreckhaftigkeit kann darauf zurück zu führen sein. Ein Pferd, dessen Zeichen nicht verstanden werden, kann dem Menschen nicht trauen. Es kann sich nicht auf ihn verlassen. Es muss selber auf der Hut sein und notfalls sein Leben in Sicherheit bringen.
Wie sehen nun diese mysteriösen ersten Stress-Signale aus? Das muss kein Mysterium bleiben. Alles was Du brauchst, ist etwas Zeit, etwas Geduld, Deine scharfe Wahrnehmung und Übung.
Achte in Zukunft bei jeder Interaktion mit Deinem Pferd auf folgende Anzeichen:
Kopf an heben, auch nur 1cm
Unbewegliche Ohren
Starre Augen, die nicht mehr blinzeln
Angespannte oder gar gekräuselte Nüstern
Eingesogene Backen
Verkrampfte Kiefer
Gewichtsverlagerung
Wegdrehen des Kopfes
Blick in die andere Richtung
Wie man auf diese Anzeichen reagieren kann schreibe ich im nächsten Blog.